Montag, 20. September 2010

stuttgart salon: Stadt neu denken Raum für neue Kultur | Wirtschaft | Arbeit

Er hat uns verändert, der Umbruch der letzten zwei Jahre - mehr als die Meisten wahrhaben
wollen; tiefgreifender als Vielen lieb ist. Aber was ist so anders geworden? Wird es wieder
so werden wie es war? Wie und warum nehmen wir die Welt nun anders wahr? Und was
bedeutet das für uns und das Leben in der Stadt? Wie wollen wir leben? Wie wollen wir
arbeiten? Anders als die vergangenen Jahre auf jeden Fall. Die alten Helden sind gestürzt
und die neuen Bilder gilt es noch zu entdecken. Es scheint als lernten gerade Viele, ihre
Prioritäten neu zu setzen. Eine wachsende Anzahl von Menschen begreift diesen Wandel
auch nicht als Verlust, sondern als Chance, als Gewinn. Sie haben immer weniger Lust
auf ein Wachstum, das nicht den Wohlstand, sondern den Stress steigert. Das statt ein
Mehr an Lebensqualität und Freude am Tun, höhere Kosten durch Krankheit und Ausfall
produziert. Sie sehen immer weniger Sinn in der Fixierung auf %-Werte, die gigantische
Fehlinvestitionen fördern. Als “Great Reset” bezeichnet Richard Florida die aktuellen
Veränderungen in den etablierten Industrieländern. Wohlstand ohne Wachstum ist machbar.
Meinhard Miegel und sein DenkWerk Zukunft belegen dies und machen zugleich klar: Wer
weiter machen will wie bisher, der täuscht sich.



Die Fragen dieses Salons:
Wie kann Arbeit in der Stadt unter den sich ändernden Rahmenbedingungen neu gedacht
werden? Was bedeutet neue Arbeit, neue Wirtschaft, neue Kultur? Wie können wir Räume
schaffen, in denen flexibel gearbeitet und gelebt werden kann? Wie entwickelt und erhält
man eine Kultur von Offenheit und Zusammenarbeit? Was bedeutet das für die Stadt und die
Menschen, die da leben?

Der “Metropolenspezialist” Richard Florida inspirierte Katrin Steglich vor 2 Jahren zum stuttgart|salon-Format. Er identifizierte mit Vielfalt, Chancen, Sicherheit, Ästhetik, Offenheit wesentliche Aspekte für die Zukunftsfähigkeit. Diese Aspekte leiten die Gespräche im stuttgart|salon.

Dieser Salon ist eine gemeinsame Veranstaltung des stuttgart|salon, dem ebenfalls
in Stuttgart ansässigen Salon de travail und NewWorKNewCulture, Ann Arbor (USA),
initiiert von Katrin Steglich und Dr. Walter Häcker, moderiert von Thomas Staehelin.

Prof. Frithjof Bergmann, Chairman NewWorkNewCulture wird dabei sein. Er weiß: „Die
meisten Menschen empfinden ihre (heutige Lohn)Arbeit als eine milde Form von Krankheit.“
und ruft auf: „Arbeite, was Du wirklich, wirklich willst.“

Donnerstag, 16. September 2010

Öffentlichkeit, Transparenz und seltsame Schleifen

Jeff Jarvis neben Thilo Weichert war Gast der Grünen in Berlin zur Netzpolitischen Soirée am 10. Sept. 2010: Freiheit und Überwachung in der digitalen Welt. Eine Kombination mit unterschiedlichen Ansichten und einer unterhaltsamen Dynamik. Ein paar Zitate aus Jeffs Post über die Veranstaltung:
"Maybe the problem is the concept of the public and the idea of control over the public. Künast is talking about controlling ownership and use of what is public. Weichert’s talking about limiting what’s public in public; he gets mad at me mocking the German movement toward a “Verpixelungsrecht” — a right to be pixelated, even for buildings! Weichert says we should all default to private and I ask whether we should default to public. I think that publicness is defined by openness and a lack of restriction. When you diminish what’s public you take from us, the public. For we own what’s public."



"At the start of the evening, Künast says that “freedom can comprise anonymity.” Yes, but freedom also comprises publicness. Publicness may be our highest right of freedom — to stand up and say what we think and be who we are and join together and act without fear of oppression. Surely, that should resonate here. That is just the sort of balancing discussion we must have so people know they have a choice and protect that choice. We need to protect their right to be private. But we also must protect the rights of the public.
I challenge Künast — who, rumor has it, may next become the mayor of Berlin (she says nothing) — to make the city a model of openness, a monument to the public and I suggest that her party should call a conference to begin discussion of our rights. Just make it our discussion."



Jeff Jarvis ist ein wichtiger Anwalt für das offene Netz. Ich verdanke ihm viele klare Argumente und  die Idee für WWDG?-Sessions und es gut, wenn er zu Diskussion und Gesprächen nach Deutschland kommt. Wir haben noch einiges zu diskutieren, um den Wert und die Möglichkeiten eines offenen Netzes zu schätzen. Zur Zeit verbinden sich gegensätzliche Motive zu seltsamen Schleifen: Mit dem Argument, die Privatsphäre schützen zu wollen, wird versucht öffentlicher Nutzen wieder zu privatisieren, kreative Freiräume zu kontrollieren. Das freie Internet ist eine der relevantesten Innovationen der vergangenen hundert Jahre. Es hat mehr soziale und technische Innovationen befördert, mehr zur inter-kulturellen Kommunikation und zur Aus- und Fortbildung weltweit beigetragen als alle politischen Initiativen der vergangenen Jahrzehnte. Sicher, das Netz hat uns neue Plagen und Belästigungen, Sicherheitsrisiken und Unbequemlichkeiten eingebracht und wir müssen lernen damit umzugehen - aber das offen, vorwärts gewandt und nicht ängstlich, beschränkend und vorschreibend. Nicht alle die vorgeben uns schützen zu wollen, wollen uns schützen. Die positiven Effekte entstehen nur, wenn das Netz offen ist. Es ist gut, dass es öffentlich ist. 

Mittwoch, 1. September 2010

Ars Electronica Festival 2010 -02.-11.September 2010



Mit dem NANK-Format sind wir in Linz aktiv. Ein Programm, das die Kreativität und Leistungsfähigkeit des NewWorkNewCulture.network erfahrbar macht. Thomas Schneider hat es "erfunden" und vorangetrieben. Frithjof Bergmann ist vor Ort - und wir verbinden die Themen zu neuen Initiativen: Entrepreneurial Opportunities. http://new.aec.at/repair/